Mikrofonierung
Hier finden Sie einige Hörbeispiele zum Themenkreis
Mikrofonierung.
Anmerkungen:
Die Beispiele wurden mit den vergleichsweise preiswerten Mikrofonen
AKG C1000S, Shure SM-58 und Sony ECM-MS957 erstellt. Das Mikrofon
C1000S der Firma AKG ist ein Kondensatormikrofon, das vor allem
im semiprofessionellen Bereich eingesetzt wird. Ähnliches gilt
für das Stereomikrofon ECM-MS957 der Firma Sony. Das dynamische
Mikrofon SM-58 der Firma Shure ist ein als Vokalmikrofon für
den Liveeinsatz weit verbreitet.
Obwohl für die Aufnahme von Sprache, Klängen und Geräuschen
in professioneller Qualität der Einsatz von zum Teil wesentlich
teureren hochwertigen Studiomikrofonen zu empfehlen ist, wurde hier
bewusst darauf verzichtet, um zu unterstreichen, dass ähnliche
Experimente durchaus auch mit lowcost Equipment, das leichter verfügbar
sein sollte, sinnvoll und wichtig sind.
Es wurde eine Bewegung durch
drei verschiedene Räume mit unterschiedlichen Mikrofontypen
aufgenommen. Das Mikrofon befand sich dabei in der Mitte des zweiten
Raumes. Vergleichen Sie die Aufnahmen in Hinblick auf ihren Klang
und die vermittelte Räumlichkeit.
Bei den folgenden Aufnahmen wurde das
Mikrofon in einem Abstand von ca. 1,5 Metern von einem Sprecher umrundet.
Achten Sie wieder auf die Änderungen von Klang, Pegel und Räumlichkeit.
Bei den folgenden
Aufnahmen wurde ein Flötenton lange ausgehalten und dabei das
Mikrofon in einem Abstand von ca. 1,5 Metern umrundet.
Achten Sie wieder auf die Änderungen von Klang, Pegel und Räumlichkeit.
Bei den folgenden
Aufnahmen wurde zunächst aus einer Entfernung von acht Schritten
in das Mikrofon gesprochen. Danach wurde der Abstand Schritt für
Schritt verkleinert.
Achten Sie auf die Änderungen von Räumlichkeit und Klang.
Beachten Sie den Nahbesprechungseffekt, der in einer Entfernung von
ein bis zwei Schritten vom Mikrofon hörbar wird.
Bei den folgenden
Aufnahmen wurden einige Alltagsgeräusche mit sehr geringem Mikrofonabstand
aufgezeichnet. Das Mikrofon wirkt wie eine akustische Lupe. Einige
Eigenschaften dieser Geräusche kommen daher stärker zur
Geltung. Die Aufnahme erfolgte mit einem Sony ECM-MS957 Stereo-Mikrofon.
Vergleichen Sie diese Aufnahmen mit ähnlichen Geräuschen
aus der akustischen Umgebung Ihres Alltags. Was fällt Ihnen dabei
auf?
Eine der häufigsten Fehlerquellen bei Mikrofonaufnahmen sind
Popgeräusche, die bei zu naher Mikrofonierung bei Explosivlauten
entstehen. Auch bei den Konsonanten F und V kann es ähnlich wie
bei Wind leicht zu turbulenten Störungen der Mikrofonmembran
und somit zu Nebengeräuschen kommen.
Wind- bzw. Popschutz können hier bis zu einem gewissen Grad Abhilfe
schaffen.
Die Popgeräusche sind auch geringer, wenn nicht direkt, sondern
etwas darunter, darüber oder leicht seitlich in das Mikrofon
gesprochen wird. Allerdings ändert sich dabei auch der Klang
der Aufnahme mehr oder weniger stark.
Aufnahme
nahe,
direkt ins Mikrofon,
ohne Popschutz |
Aufnahme
nahe,
unter dem Mikrofon,
ohne Popschutz |
Aufnahme
nahe,
neben dem Mikrofon,
ohne Popschutz
|
Aufnahme
nahe,
direkt ins Mikrofon,
mit Popschutz |
Aufnahme
nahe,
unter dem Mikrofon,
mit Popschutz |
Aufnahme
nahe,
neben dem Mikrofon,
mit Popschutz
|
Aufnahme
mit 30 cm Abstand,
direkt ins Mikrofon,
mit Popschutz |
|
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Durch eine Filterung
können fehlerhafte Aufnahmen verbessert werden.
Alle Frequenzen unterhalb von 50 Hz (manchmal auch unter 80 oder gar
100 Hz) und oberhalb von etwa 15 kHz können bei Sprachaufnahmen
weggefiltert werden.
Aufnahme
nahe,
direkt ins Mikrofon,
ohne Popschutz,
gefiltert (100Hz < f < 15kHz)
|
Aufnahme
nahe,
unter dem Mikrofon,
ohne Popschutz
gefiltert (100Hz < f < 15kHz) |
Aufnahme
nahe,
neben dem Mikrofon,
ohne Popschutz
gefiltert (100Hz < f < 15kHz)
|
Aufnahme
nahe,
direkt ins Mikrofon,
mit Popschutz,
gefiltert (100Hz < f < 15kHz)
|
Aufnahme
nahe,
unter dem Mikrofon,
mit Popschutz
gefiltert (100Hz < f < 15kHz) |
Aufnahme
nahe,
neben dem Mikrofon,
mit Popschutz
gefiltert (100Hz < f < 15kHz)
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Projekt
Führen Sie möglichst viele eigene Mikrofonaufnahmen von
Sprache, Klängen und Geräuschen durch.
Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Mikrofontypen, -abständen,
-richtcharakteristiken und Raumsituationen.
Vergleichen Sie Ihre Aufnahmen in Hinblick auf Klang und räumliche
Wirkung.
Achten Sie auf den Pegel und vermeiden Sie Wind-, Pop- und Trittgeräusche.
Machen Sie sich gut mit den speziellen Eigenschaften des von Ihnen
verwendeten Equipments vertraut. Im Allgemeinen führt die Verwendung
von einfachen und billigen Tools, deren Tücken und Eigenheiten
genau bekannt sind, zu besseren Ergebnissen, als der Einsatz von
professionellem Equipment, mit dem man noch kaum vertraut ist. Optimal
ist freilich, mit den besten Tools zu arbeiten und diese ganz genau
zu kennnen...
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